Mit Mörser und Stößel Aromen entlocken
MAGAZIN
Über Küche & TischWenn in der Küche etwas schnell und kontrolliert zerkleinert werden soll, ist der Mörser dafür das beste Werkzeug. In einer stabilen Schale werden die Gewürze oder Kräuter mit Hilfe eines Stößels, der auch Pistill genannt wird, mit leichtem Druck zu Pulver oder einer Paste verarbeitet. Dabei werden die ätherischen Öle aus den verwendeten Pflanzenteilen freigesetzt und können ihr volles Aroma entfalten. Diese Technik ist den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt.
- Der Mörser - Früher bis Heute
- Was ist ein Mörser?
- Verwendung von Mörser
- Aus welchen Materialien werden Mörser hergestellt?
- Reinigung von Mörsern
Ein Küchenwerkzeug mit Geschichte
Der Mörser ist wohl das älteste Küchenwerkzeug, das nach wie vor nahezu unverändert in der Küche angetroffen werden kann. In Gräbern und heiligen Stätten in Ägypten und Mittel- und Südamerika wurden Mörser entdeckt, die zum Teil über 6000 Jahre alt sind. Von unseren Vorfahren wurden Mörser hauptsächlich genutzt, um Pigmente aus Pflanzen oder Mineralien zu gewinnen, die dann in Malereien oder zum Schminken verwendet wurden. Aber auch Medizin wurde in diesen antiken Mörsern hergestellt, was Aufzeichnungen auf Papyrus belegen.
Ursprünglich bestanden Mörser aus großen Steinblöcken. Durch die wiederholte Nutzung zum Zermahlen von Mineralien, Nüssen, Samen, Getreidekörnern oder Kräutern bildete sich mit der Zeit im Stein eine Mulde, die ursprüngliche Form einer modernen Mörserschale. Um das Werkzeug handlicher und transportfähig zu machen, wurden dann von Steinmetzen die noch heute bekannten Steinmörser gefertigt.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Arten von Mörsern dazu. Bronzemörser wurden von Glockengießern aus dem gleichen Material wie Glocken hergestellt. Aus diesen entwickelten sich mit der Zeit gusseiserne Mörser. Da Holz einfacher zu bearbeiten ist als Stein, wurden Holzmörser für Anwendungen an weicheren Materialien, wie das Zerkleinern von Kräutern hergestellt. Schließlich wurden die modernen Reibschalen aus Porzellan und Keramik entwickelt, die vor allem für die Zerkleinerung von pulverförmigen Substanzen geeignet sind.
Was macht einen Mörser aus?
Das Wort Mörser kommt vom lateinischen Begriff mortarium, der Keramikgefäße, in denen Kräuter und Gewürze zerkleinert werden bezeichnet. Auch damals erinnerte die Form von Mörsern an tiefe Schüsseln. Die Wände des Reibegefäßes sind jedoch dicker und höher. Dies stellt sicher, dass der Mörser bei der Anwendung nicht zerbricht und dass es eine größere Oberfläche zum Zerreiben der Zutaten gibt. Die Innenseite des Mörsers sowie das Ende des Stößels sind angeraut. Dadurch kann die Reibung entstehen, die benötigt wird, um Gewürze und Kräuter effektiv zu zerkleinern. Zu einem Mörser gehört immer der passende Stößel. Wichtig ist hierbei, dass die Wölbung der Innenseite des Mörsers größer ist als die Wölbung des Stößels. Damit wird vermieden, dass sich Bereiche bilden, in denen nicht mit dem Stößel gerieben werden kann.
Wozu wird ein Mörser verwendet?
Mörser sind vor allem für ihre Anwendung in der Küche bekannt. Gewürze sind in ihrer ungemahlenen Form länger haltbar und haben ein stärkeres Aroma, wenn sie frisch gemahlen werden. Gewürzmischungen wie zum Beispiel indisches Garam Masala können in einem Mörser frisch zubereitet werden, sodass sie ein optimales Geschmackserlebnis liefern können. Auch Gewürzpasten wie sie für thailändische Curries verwendet werden, können mit einem Mörser schnell zubereitet werden. Ebenso wird die bekannte Pasta Soße „Pesto“ traditionell in einem Mörser hergestellt: Ihr Name stammt vom italienischen Wort für „zerstampfen“. Grundsätzlich können in einem Mörser alle Materialien zerkleinert werden, die weicher sind als das Material, aus dem der Mörser besteht.
Mit einem Mörser lässt sich vieles zubereiten
- Masalas
- Chilis
- Pasten
- Pesto
- Marinaden
- Aioli
- Gewirzmischungen
Eine große Auswahl an Materialien
Heute sind Mörser und Stößel in verschiedenen Größen und aus vielen verschiedenen Materialien erhältlich. Am klassischsten sind Mörser aus Stein. Nur kompakte und harte Minerale wie Achat, Granit, Basalt oder Marmor sind für die Nutzung als Mörser geeignet. Ähnlich in ihrer Anwendung verhalten sich Mörser aus Porzellan und Keramik. Diese sind jedoch stoßempfindlicher.
Besonders stabil sind Mörser aus Gusseisen. Durch ihr Gewicht haben sie einen festen Stand auf der Arbeitsfläche und können beim kräftigen Mörsern nicht so schnell verrutschen. Auch die raue Oberfläche im Inneren des Reibegefäßes und am Ende des Stößels beschleunigen die Arbeit mit einem gusseisernen Mörser. Im Gegensatz zu Mörsern aus Stein kommt es hier nicht zu einem unerwünschten Abrieb des Mörsermaterials. Salze sollten in einem gusseisernen Mörser jedoch nicht verarbeitet werden, da sie das Material angreifen können. Aus demselben Grund sollten auch säurehaltige Zubereitungen nicht in einem gusseisernen Mörser hergestellt werden. Für eine hervorragende Zubereitung
Mörser aus Holz sind vor allem optisch sehr schön. Insgesamt sind sie weniger stabil, und auch das Zerstoßen harter Gewürze könnte mit ihnen zu einer Herausforderung werden. Für die schonende Herstellung von Pasten aus frischen Kräutern sind sie dafür aber umso besser geeignet. Da Holz relativ günstig und leicht zu verarbeiten ist, gibt es sie auch in sehr großer Ausführung. Es sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei dem verwendeten Holz um ein Hartholz wie zum Beispiel Olivenholz handelt. Auch gegen Säuren ist ein Holzmörser resistenter als zum Beispiel ein gusseiserner Mörser. Durch seine Porosität nimmt Holz jedoch leicht die Aromen der verarbeiteten Zutaten an. Für die regelmäßige Herstellung von Pesto lohnt sich aber die Anschaffung eines Holzmörsers.
Wie wird ein Mörser verwendet?
Wie wird ein Mörser am Besten gereinigt?
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