Wildkräutersalat – ein Vitaminschatz im Frühling
MAGAZIN
Über Küche & TischWildkräuter sammeln ist angesagter denn je. Im Frühjahr beginnt die Saison und bis zum Winteranfang lassen sich frische und wilde Kräuter am Wegesrand finden. Einfach mal rausgehen ist längst nicht mehr das Motto.
- Was ist ein Wildkräutersalat?
- Welche Wildkräuter sind geeignet?
- Tipps zur Zubereitung eines Wildkräutersalates
- Wildkräuter früher - heute
Unkraut auf den Tisch? Der Wildkräutersalat ist mehr als das
Welche Kräuter eignen sich gut?
Brennnesseln
Brennnesseln kennt jedes Kind, nicht zuletzt deshalb, weil jeder irgendwann einmal Erfahrung mit den brennenden Blättern gemacht hat. Und dennoch sind sie geeignete Begleiter im Wildkräutersalat. Eine besondere Handhabung jedoch erforderlich. Bitte informieren Sie sich vorab. Weniger aufwendig in der Zubereitung sind Taubennesseln. Geschmacklich überzeugen Nesseln mit einer dezent nussigen Note. Darüber hinaus Brennnesseln auch Heilpflanzen, da sie viele gesundheitsfördernden Eigenschaften mit sich bringen.Gänseblümchen
Gänseblümchen wiederum kennen wir alle, sie wachsen im Frühling, über den ganzen Sommer und auch im sonnigen Herbst auf Wiesen. Ihre Bestandteile sind komplett für den Wildsalat verwendbar, sie ähneln geschmacklich dem Feldsalat. Sehr gesund sind Gänseblümchen wegen ihrer hohen Anteile an Eisen, Kalium, Calcium und Vitaminen (A, C). Da Gänseblümchen auch Gerbstoffe enthalten, können sie in größeren Mengen rau bis leicht stechend schmecken. Daher sind nur kleine Mengen ratsam. Ideal auch zum Dekorieren des Salates.Löwenzahn
Löwenzahn hat seinen Namen, weil er sehr widerstandsfähig ist. Daher wächst er überall, auf Wiesen ebenso wie auf Äckern und an Waldrändern oder auf Lichtungen. Ab Mitte März können seine jungen Blätter für den Wildsalat geerntet werden. Sie schmecken ein wenig nach Chicorée und bei großer Reife auch bitter. Das lässt sich durch feines Schneiden und Ziehen im Wasser, aber auch durch Salz abmildern. Der Gehalt an Vitamin C in Löwenzahnblättern übersteigt den im Kopfsalat um das Achtfache, auch Kalium und Magnesium sind in doppelter Menge enthalten.Schnittlauch
Wilder Schnittlauch ist die Urform der gezüchteten Variante, wächst gern am Waldrand und ist dort zwischen Januar und Mai zu finden. Sein Geschmack bewegt sich zwischen gezüchtetem Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, das macht ihn interessant. Nicht nur im Wildsalat, sondern auch in Pestos, Omeletten und Brotaufstrichen macht sich das Kraut hervorragend. Woher er ursprünglich stammt, können Botaniker nicht mehr vollständig nachvollziehen: Die europäischen Mittelgebirge, die Alpen, der Mittelmeerraum oder Zentralasien könnten die ersten Regionen gewesen sein, in denen er sich entwickelte. Er gedeiht heute ausgezeichnet in gemäßigtem Klima.Scharbockskraut
Neigt sich der Winter seinem Ende zu, schmilzt der Schnee und der Bodenfrost verschwindet, recken und strecken sich die gelben Blüten des Scharbockkrauts gen Himmel. Der Frühblüher punktet mit einem hohen Gehalt an Vitamin C. Zu finden ist das Kraut eher auf feuchten Waldböden und Wiesen. Es schmeckt leicht säuerlich und bringt eine interessante pfeffrige Note mit. Für den Wildsalat wird es vor der Blüte geerntet und sparsam verwendet. Nach der Blüte sollte das Scharbockskraut nicht mehr verwendet werden, da der Gykosidgehalt ansteigt und die Pflanze somit in allen Teilen giftig wird.Vogelmiere
Vogelmiere ist winzig, in der Blüte weiß und unauffällig. Sie schmeckt wunderbar nussig und erinnert entfernt an Kopfsalat. Zu finden ist sie als weißer Teppich auf halbschattigen Wiesen am Waldrand, sie kann dort ab April büschelweise geerntet werden. Gesund ist sie wegen eines hohen Eisengehalts und viel Vitamin A und C. Es gibt natürlich noch viel mehr Wildkräuter für unseren Wildsalat, so beispielsweise (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Baldrian, Speisechrysanthemen, Ampfer, Veilchen, Fingerkraut, Glockenblumen, Giersch, Scharfgarbe, Brunnekresse und nicht zuletzt den guten alten Sauerampfer, den jedes Kind kennt.Schöne Holzschalen für Ihren Wildkräutersalat
Warum ist ein Wildkräutersalat so gesund?
Unkraut ist längst kein passender Begriff für die nährstoffreichen Wildkräuter, die nur so strotzen an Vitamine, Mineralstoffe und Enzymen. Selbst das Biogemüse aus dem Supermarkt kann da nicht mithalten. Frisch gepflückt auf wilden Wiesen, am Waldrand oder im heimischen Garten bieten Wildkräuter einen Nährstoffvielhalt, wie kaum ein anderes Gemüse. So enthalten Gänseblümchen nahezu doppelt so viel Kalium wie Grünkohl und Brennnesseln zählen zum größten Vitamin-C-Lieferanten überhaupt. Und warum ist das so? Die Wildkräuter sind nicht gezüchtet, d.h. sie werden nicht vom Menschen kultiviert. Daher ist das gesamte Spektrum an den ursprünglichen Nähr- und Vitalstoffen in der wilden Pflanze enthalten.- Einzigartige Nährstoffvielalt
- Wildkräuter sind reich an Chlorophyll, Bitterstoffen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen
- Vitalisierende Wirkung auf das Immunsystem
- Wildkräuter sind kostenlos im Wald, auf Wiesen und im heimischen Garten zu finden
- Anregenden Wirkung auf die Magen-Darm-Flora, auch die Verdauung kann unterstützt werden
Tipps für die Zubereitung eines Wildkräutersalates
Küchenhelfer aus Holz für einen gelungenen Wildkräutersalat
Wildkräuter sind früher wie heute sehr beliebt
Der Wildkräutersalat ist der älteste bekannte Salat: Die Tradition des „Kräutersammelns“ reicht zurück bis an die Anfänge der Menschwerdung. Man verstand schnell, dass Kräuter einen wichtigen Teil der Ernährung ausmachen sollten. So kommt es nicht von Ungefähr, dass noch heute das Wissen der Äbtissin und Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098 – 1179) gefragter ist, denn je. In ihren medizinischen Werken teilt von Bingen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse über mediterrane Heilpflanzen und Kräuter, die direkt vor der Haustüre wachsen. Die damaligen Erkenntnisse um Wildkräuter sind bis heute geblieben. Mehr noch, sie haben sich manifestiert und sind äußerst beliebt. Mittlerweile lassen sich auch im Supermarkt „Wildkräuter“ kaufen, auch essbare Blüten finden sich im Sortiment. Doch macht dies wirklich einen Wildkräutersalat aus? Foodisten und Urban-Food-Liebhaber gehen lieber nach draußen und sammeln die köstlichen Kräuter selbst.
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