140 Jahre Holz-Leute in München am Viktualienmarkt

Das Unternehmen

(München, August 2013) Auf der einen Seite geht es zum Viktualienmarkt, auf der anderen zum Marienplatz - an der Metzgerzeile und gegenüber der HeiligGeist-Kirche befindet sich ein Geschäft, das seit 140 Jahren aus diesem Bild nicht wegzudenken ist: Holz-Leute, Spezialist für Handwerk aus Holz. Im Schaufenster ziehen kunstvolle Schalen, Salz- und Pfeffermühlen, Kerzenständer, Vasen, Löffel, Messer, Kämme und Bürsten aller Art die Blicke auf sich. Spiele von traditionellen Herstellern und ausgesuchtes Kunsthandwerk ergänzen das Sortiment, dem Holz-Leute seit 140 Jahren treu geblieben ist. Ebenso wie die Kunden, die wissen, was sie hier finden: nützliche und schöne Objekte für das tägliche Leben, in höchster Qualität, aus einem der ältesten Werkstoffe, den die Menschheit kennt.

Zum Jubiläum haben 20 Partner von Holz-Leute zum Teil limitierte Sondereditionen aufgelegt, die Holz-Leute seinen Kunden zu Jubiläumspreisen anbietet. In der Haupt-Jubiläumszeit von 14.10. bis 14.11. erhält jeder Kunde außerdem ein besonderes Geschenk. Wahre Werte überdauern viele Moden, und das gilt nicht nur für Kochlöffel.

Holz für die Leut‘, im Herzen von München

1873 gründete der Drechslermeister Josef Leitl im damaligen Tal 1, an der Stelle der heutigen Stadtsparkasse, ein Geschäft, in dem er die Gegenstände verkaufte, die in seiner Werkstatt in der Rumfordstraße hergestellt wurden: Teller, Schalen, Brettchen und Bretter, Löffel und Kellen, Leitern und auch Brettspiele. 1891 übernahm Josef Leitls Schwiegersohn Carl Leute das Geschäft. Übersetz man „Leitl“ ins Hochdeutsche, wird daraus „Leute“. Kurz nach der Jahrhundertwende verlegte Carl Leute das Geschäft unter die Arkaden am Alten Rathaus, an die Adresse Petersplatz 4. Nach seinem Tod führten seine Söhne Carl und Josef die Geschäfte weiter.

1944 brannten der Verkaufsraum von Holz-Leute, die Werkstätten in der Rumfordstraße 15 und das Holzlager in der Kohlstraße 1 nach einem Luftangriff komplett aus. Anfang 1948 errichtete Josef Leute an der alten Stelle einen provisorischen Laden. Weil der Fußweg verbreitert wurde, rückte das Geschäft einige Meter von der Straße weg und machte den Passanten Platz, die gern seine Schaufenster betrachteten. Josef Leute starb 1957. Seine Frau Anna leitete das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Sohn Karl bis 1975, dann übergab sie es an German Dinser.

1978 wurde die traditionelle Metzgerzeile am Viktualienmarkt wieder errichtet, an deren Anfang Holz-Leute seinen angestammten Platz hatte.

Im Jahr 1992 übernahm Christine Fackler das Traditionshaus. Ihre Kinder Stephanie Strobl und Florian Fackler führen Holz-Leute seit 2008 in die Zukunft - als Familienunternehmen, das sich ebenso lustvoll wie kenntnissreich einem der faszinierendsten Naturmaterialien verschrieben hat: dem Holz. Der gute Geist im Hause ist nach wie vor die unermüdliche Christine Fackler: Sie kennt jedes Stück, das die Kunden mit nach Hause nehmen und weiß alles, was man über das Holz als Lebensmaterial sagen kann.

Florian Fackler hat sich bei Holz-Leute vor allem auf den Bereich Messer sowie auf Schachspiele und Billard spezialisiert. Ihm obliegt zudem die kaufmännische Geschäftsführung. „Holz und Metall sind zwei Materialien, die unglaublich viele Seiten haben. Ein Messer vereint die Eigenschaften der beiden Stoffe auf ideale Weise“, sagt Florian Fackler. „Es ist etwas sehr Besonderes, als Mensch von heute tagtäglich mit diesem Material umgehen zu dürfen, das schon unsere Vorfahren mit großer Raffinesse verarbeitet haben.“

Stephanie Strobl erlebt die Facetten von Holz auf vielfache Weise: Zum einen arbeitet sie als Geschäftsführerin bei Holz-Leute und betreut das Sortiment und die Hersteller. Zum andern erlebt sie als Schreinerin, Designerin und Architektin täglich die Faszination von Holz aus erster Hand: „Holz ist ein Stoff, der sich nie erschöpft. Der Respekt vor dem Holz als lebendige Materie, als Stoff, der viel erlebt und gesehen hat, ist maßgeblich für unseren Alltag als Unternehmen, das diese Werte nicht nur verkauft, sondern in ihrer ganzen Tiefe vermitteln möchte.“